Damit Deutschlands Gastgeber in Europa nicht mehr hinterherhinken.
Der Europäischen Union gehören 27 Staaten an. Von ihnen sind bereits 12 Staaten in die Offensive gegangen und haben ihren Gastronomen den reduzierten Mehrwertsteuersatz zugebilligt. Als bis dato letzte schlossen sich Belgien und Finnland den Vorreitern an: Die Belgier senkten zum 1. Januar 2010 die Mehrwertsteuer auf Speisen von 21 auf 12 Prozent, die Finnen folgten im Juli 2010 mit einer Reduzierung von 23 auf 13 Prozent für Speisen und nichtalkoholische Getränke.
Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür, dass alle EU-Länder diesen Beispielen nacheifern, wurden schon 2009 durch einen Beschluss der EU-Finanzminister geschaffen. Dennoch ziert man sich immer noch ausgerechnet in Deutschland, sonst europaweit Vorreiter, den steuerpolitischen Freiraum zu nutzen – eine Haltung, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaften massiv beeinträchtigt. Schließlich suchen sich Urlauber ihr Reiseziel auch danach aus, wo Hotels und Gastronomie ihnen das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten. Und genau in diesem Punkt treten deutsche Gastgeber mit einem Handicap an, nämlich einer uneinsichtigen Steuerpolitik, die sie mit dem vollen Satz von 19 Prozent belastet.
In vielen europäischen Reiseländern wie Frankreich, Italien oder Spanien erfährt das kulinarische Wirken der Gastronomen nicht zuletzt durch den reduzierten Mehrwertsteuersatz eine viel höhere Wertschätzung.
Zeit, dass auch Deutschland steuerrechtlich gleich zieht! Sieben Prozent Mehrwertsteuer für Gastronomen machen noch mehr Lust auf Urlaub in Deutschland.