Die Initiative „Fair schmeckt’s besser“
Gastronomie ist Menschenwerk, handgemacht. Köche verwöhnen unsere Gaumen, Barkeeper erfrischen unsere Sinne, Kellner erfüllen unsere Wünsche und der Wirt unserer Stammkneipe ist auch mal für eine nette Plauderei zu haben. Ob Restaurant, Café, Eckkneipe, Caterer oder Großküche, alle haben sie eines gemeinsam: Sie sorgen für unser leibliches Wohl und sind fast jeden Tag und Abend für uns da – mit vollem Einsatz, mit einem großen Herz für Gastlichkeit.
Über 220.000 Betriebe mit 2,15 Millionen Beschäftigten und 54.000 Auszubildenden – das Gastgewerbe ist ein starkes Stück Wirtschaft und das Rückgrat der heimischen Tourismusindustrie. Ganz maßgeblich hat die Branche zur guten Beschäftigungslage in Deutschland beigetragen. Seit 2006 stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Gastronomie und Hotellerie um 285.000 Stellen. Das ist ein Plus von 38,5 Prozent, während die Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum nur um 18,3 Prozent wuchs.
Tag für Tag schaffen all diese Menschen mit ihrem persönlichen Einsatz etwas Besonderes: entspannte Geselligkeit mit Freunden, Genuss bei einem köstlichen Essen, Freude an einem gepflegten Getränk – unsere Branche kann man spüren, schmecken, mit allen Sinnen erleben. Dabei erfüllt sie eine zentrale Aufgabe für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Was wäre unser Land ohne Lokale, ohne Restaurants, ohne öffentliche Wohnzimmer? Hier trifft man sich noch „face to face“ – gerade in Zeiten von Facebook, Twitter und Co. eine wohltuend menschliche und direkte Art des Kontaktes.
Darüber hinaus erfüllt die Gastronomie für unser Land eine wichtige Imagefunktion: Für die Touristen aus aller Welt sind Restaurants und Cafés die Visitenkarte Deutschlands. Und schließlich stützt unsere Branche verlässlich den Arbeitsmarkt. Die gastronomische Dienstleistung kann man nicht, wie viele andere Waren und Serviceprodukte, ins Internet verlagern oder in Billiglohnländern herstellen lassen. Wir schaffen hier im Land Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Sie sehen, es gibt viele Gründe, warum das unternehmerische Handeln der Gastronomen auf breiter Front Anerkennung und Respekt verdienen. Unser Anliegen ist es, faire Rahmenbedingungen und Gleichbehandlung mit anderen Zweigen der deutschen Wirtschaft herzustellen, allen voran dem Lebensmittelhandwerk und -einzelhandel. Deshalb fordern wir gleiche Steuern für Essen in Deutschland, unabhängig vom dem Ort des Verzehrs und der Art der Zubereitung.
Wir wollen Sie darüber informieren, wie die aktuelle Mehrwertsteuerregelung aussieht, wie viele Widersprüche und Abgrenzungsprobleme sich aus den Gesetzestexten ergeben und mit welch verwirrenden Vorgaben die Gastronomie konfrontiert ist. Wir wollen Ihnen verdeutlichen, weshalb politischer Handlungsbedarf besteht und die steuerliche Gleichbehandlung sinnvoll und notwendig ist.
Ihr Guido Zöllick
Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes
(DEHOGA Bundesverband)